Selbstfürsorge fällt uns oft dann am schwersten, wenn wir sie am dringendsten brauchen.
Gerade Frauen in Verantwortung kennen das:
Sie tragen viel – für andere, für ihre Arbeit, für das große Ganze.
Und während sie alles im Griff behalten, verlieren sie oft das Wichtigste aus dem Blick: sich selbst.
Nicht aus Unachtsamkeit.
Sondern weil Stärke, Pflichtgefühl und Leistungsbereitschaft lange gut funktioniert haben.
In diesem Artikel geht es darum, warum Selbstfürsorge so häufig fehlt –
was das mit unseren inneren Überzeugungen zu tun hat –
und wie du wieder in Verbindung kommst mit dem, was dir wirklich gut tut.
Still. Ehrlich. Und ganz ohne schlechtes Gewissen.
Wenn Fürsorge zum Außenprogramm wird
Viele Frauen in Verantwortung haben früh gelernt, dass Leistung zählt.
Dass man verlässlich sein muss. Stark. Klar.
Und dass es sicherer ist, sich um andere zu kümmern, statt bei sich selbst anzufangen.
Sie haben gelernt, zu funktionieren – und wurden genau dafür geschätzt.
Aber kaum jemand fragt:
Wie geht es dir eigentlich wirklich dabei?
Mit der Zeit wird Selbstfürsorge dann zu etwas, das man „auch noch erledigen“ müsste.
Ein To-do unter vielen.
Oder ein schöner Gedanke für später.
Dabei beginnt Selbstfürsorge nicht mit Zeit für sich, in der man sich was Gutes tut.
Sie beginnt mit einer Haltung:
Ich bin mir selbst wichtig. Nicht erst, wenn alles andere erledigt ist – sondern gerade jetzt.
Drei leise Anzeichen, dass Selbstfürsorge fehlt
- Du merkst erst spät, dass du erschöpft bist.
Du funktionierst weiter – obwohl dein Körper längst andere Signale sendet. - Du kannst dich schlecht abgrenzen.
Du sagst Ja, obwohl du Nein meinst – und erklärst es dir mit „Verantwortung“. - Deine Bedürfnisse tauchen nur noch als Reizbarkeit auf.
Innere Unruhe, Gereiztheit oder Rückzug sind oft ungehörte Warnzeichen.
Selbstfürsorge beginnt nicht mit Zeit, sondern mit Erlaubnis
Vielleicht denkst du:
„Aber ich habe gerade keine Luft dafür.“
Dann ist dieser Gedanke vielleicht selbst das erste Zeichen, dass sich etwas verändern darf.
Selbstfürsorge heißt nicht, dass du alles umkrempeln musst.
Es heißt auch nicht, dass du weniger leisten oder weniger geben sollst.
Es heißt, dass du dich selbst mit in den Blick nimmst.
Nicht irgendwann – sondern jetzt.
Mit kleinen, ehrlichen Momenten von Zuwendung.
Innen statt außen. Still. Echt. Und ohne schlechtes Gewissen.
Drei Fragen für deinen inneren Check-in
- Wo in mir habe ich mich zuletzt übergangen?
- Was tut mir gerade ehrlich gut – nicht was „gut wäre“?
- Was darf heute kleiner werden, damit ich wieder etwas spüren kann?
Lass die Fragen einfach wirken.
Du musst sie nicht beantworten.
Aber du darfst sie dir stellen.
Wenn du dich dir selbst wieder zuwenden willst
Vielleicht hast du beim Lesen etwas in dir gespürt:
Ein leises Ja. Ein leises Noch-nicht.
Vielleicht ist da ein Wunsch nach mehr Raum, nach dir selbst.
Du musst nichts sofort tun.
Aber vielleicht kannst du aufhören, es aufzuschieben.
Wenn du magst, begleite ich dich ein Stück.
Nicht mit schnellen Lösungen, sondern mit Raum für das, was dich wirklich bewegt.
Denn Selbstfürsorge beginnt nicht mit Wissen.
Sie beginnt mit einem stillen Satz:
„Ich zähle mit.“
Herzliche Grüße
Kathrin
